India / Nepal 2000
Teil 2 einer 4 monatigen Reise: India, the north
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Rampur ist ein ca. 300 jahre altes dorf, es liegt herrlich eingebettet
in einem tal am fusse eines flusses. am andern tag versuchen wir
oestlich weiter ins tal vorzudringen richtung chinesische grenze. nach
ca. 70 km ist jedoch schluss, 4 landslides haben die strasse weggerissen.
wir ueberqueren den ersten nur mit muehe, beim 2. ist schluss. ein
lastwagen liegt im flussbett, das millitaer versucht die strasse wieder
frei zu bekommen und bereitet sprengungen vor. auf beiden seiten stehen
lastwagen und lassen von traegern ihre waren, vorwiegend aepfel und
gemuese nach der andern seite tragen. die einheimischen sagen dass es so
etwas noch nie gegeben hat und es wird gemunkelt dass die chinesen eine
natuerliche stauung des wassers gesprengt hat. falls ihr auf der karte
wangtu findet, es existiert nicht mehr...
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am naechsten morgen fahren wir ueber den jalori la nach manali. die
gegend ist traumhaft. auf 3000metern wachsen bananen, aepfel und es gibt
immer wieder honig von den sehr lieben dorfbewohnern. die frauen
bestellen hier die felder und versorgen die kinder waerend die maennern
stundenlang in der hocke sitzend, im schatten ihre vieherbewachen. ich
frage mich was sie wohl so denken, was wohl ihre aengste und sorgen sind.
wir erreichen schnell manali, eine kleine stadt und lassen uns in einem
der govermenthotels nieder. diese sind ein bisschen teurer, dafuer gibt
es mehr luxus und der grosse luxus heisst nicht mehr aircon sondern
warmes wasser und heizung !!! ich gehe zur polizei und frage nach der
bewilligung um ins spiti tal fahren zu duerfen und erfahre dass die
traumstrecke nach manali offen ist fuer ein paar tage.wir fangen sofort
an mit den vorbereitungen an, dh. peppi treibt 2 20 litter canister fuer
das benzin auf da es fuer 500 km kein sprit mehr gibt und wir nicht so
genau wissen wieviel die bikes benoetigen auf 5000 metern und mehr
metern. ich besuche die polizei und das millitaer, zeichne auf der karte
ein wo die zeltlager stehen und wo wir im notfall hilfe bekommen. am
naechsten morgen verlassen wir manali nur mit dem noetigsten an gepaeck
und fahren in die berge hinein.
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Den Rothang La mit 3990metern und
den Baralach La mit 4880 metern ueberquere ich muehelos, dank dynojet
vergaserbestueckung und magerer abstimmung, allerdings ist das nutzbare
drehzahlband nur noch zwischen 3000 und 3500 Umdrehungen was es
manchmal sehr schwer macht hindernisse wie baeche oder tiefe
sandpassagen zu durchfahren.Peppi mit seinem Italo Domi hat schon sehr
viel Mühe, die Kiste läuft viel zu fett und nimmt nur unwillig Gas an.
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wir suchen die zeltlager in sarchu, jedoch steht da nur noch ein paar
von der armee und wir fragen ob wir bei ihnen uebernachten koennen.
jetzt wo ich absteige vom motorrad, wo die ganze anspannung vom fahren
abfaellt fang ich an die kaelte so richtig zu spueren. wir sind hungrig
und es gibt reis und dal (ich kann dieses linsenzeugs schon lang nicht
mehr sehen). ich versuche zu schlafen, es ist jedoch sehr sehr kalt und
ich habe muehe mit der hoehe, kriege kopfschmerzen und muss mich
uebergeben. die soldaten sitzen um den ofen, trinken den von mir
spendierten rum und spielen karten. der rum war uebrigens eine sehr gute
investition, wie sich spaeter noch herausstellen wird da der polizei
chef von hier uns einlaed bei ihm zu uebernachten auf der rueckreise |
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wir ueberqueren den taglang la, mit 5360 den hoechsten pass auf der
strecke zwischen manali und leh. die gegend ist karg, jedoch waechst
noch genug grass fuer die jaks die mit den nomaden hier oben das ganze
jahr durch leben. ich habe mich mit genug zigaretten und schokolade
eingedeckt, ein immer wieder willkommenes geschenk fuer die leute die
hoechstens einmal im jahr ins tal gehen um felle und handarbeiten zu
verkaufen. hier auf 5000metern gibt es hochebenen, taeler die bis an den
horizont reichen, es ist mit intensiven sonneneinstrahlung nicht mal so
kalt, jedoch ist der boden dauernd gefrohren so dass keine waerme
gespeichert wird.
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wir erreichen spaet abends leh, ein
kleines dorf das beruehmt geworden ist durch die vielen tibeter welche
vor den repressionen und der unterdrueckung der chinesen gefluechtet
sind. wir kriegen ein schoenes zimmer fuer einen spotpreis da die saison
hier vorueber ist. mitten im dorf steht ein generator welcher jeweils
fuer 5 stunden morgens und abends das dorf verstinkt und dafuer jedoch
auch strom liefert.
wir geniesen den herbst, es ist wirklich schoen hier oben. die
sonneneinstrahlung ist sehr intensive und wir sitzen nur im t-shirt auf
dem dach des hotels und geniesen die sicht auf die berge und die
herbstlich farbigen baeume. die fahrt nach kalatse wo eine der aeltesten
temple steht bringt neue eindruecke mit sich. unglaublich wie sich die
strasse durch die taeler schlaengelt, oder den Bergen nach sich in die
hoehe zieht. das ganze tal ist wie eine mondlandschaft, leider gibt es
zuviel millitaer hier die hier ihre lager errichtet haben. die grenze
nach Pakistan ist sehr nahe und wir sehen kriegsgeraet welches ich in
den 9 jahren die ich bei unserer folkloretruppe verbracht habe noch nie
gesehen habe.
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ich frage im hotel nach der
bewilligung um khardung la befahren zu duerfen. da nur gruppen von
mindestens 4 personen eine solche erhalten,wir jedoch nur zu zweit sind
werden einfach noch daten von 2 touris eingetragen welche ein paar tage
vorher hier in dem hotel abgestiegen sind. leider geht es meinem freund
am folgenden tag sehr schlecht und ich versuche alleine den hoechsten
pass dieser welt zu befahren. der typ vom hotel meint dass ich nicht
heraufgelassen werde und ich deponiere mal vorsichtshalber 500 rp in
meinem passport. die erste militaerkontrolle (ich dachte es sei die
einzige) bypasse ich einfach idem ich im schatten eineds
millitaerlasters durchrausche. 20km spaeter ist dann allerdings schluss
und der wachposten fragt wie zum teufel ich hier hochkomme und wo meine
bewilligung sei. ich zeige ihm das papier und er fragt natuerlich wo die
andern 3 personen seien. ich erklaere ihm dass die 2 briten angst haben
toeff zu fahren und mein kumpel krank sei. er verweigert anfaenglich die
weiterfahrt und ich bettle und winsle er soll mich doch bitte nur auf
den pass lassen was schlussentlich bewilligt wird, jedoch muss ich ihm
versprechen nicht ins verbotene tal herunterzufahren.
auf dem pass ist es eisig kalt da ein sehr starker wind weht. ich mache
das obligate foto und waerme mich in den iglus des militaer auf. obwohl
die soldaten alle aus dieser gegend sind, also aus jammu und Kashmir
brauchen auch sie sauerstoff um laengere zeit hier oben verbringen zu
koennen. ich bleibe fuer 2 stunden, unterhalte mich mit den soldaten und
trinke heissen tee. anscheinend hat sich mein koerper gut an die hoehe
gewoehnt, ich habe kein uebelkeitsgefuehl mehr und nur noch einen
leichten druck im kopf.
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eigentlich wollte ich fuer eine
woche in leh bleiben, das wetter spielt jedoch nicht so mit und mit
einem erneuten schneefall waeren wir hier eingeschlossen. am abend
treffen wir 2 andere verrueckte mit 2 africa twin welche von srinangar
nach leh gefahren sind. entgegen den informationen von armee und polizei
sagen sie dass es kein problem sei die westliche route zu befahren,
teilweise muss man sich jedoch in einem konvoi bewegen um die sicherheit
zu gewaeren. wir diskutieren lange herum, mich reizt die strecke, mein
kumpel hat bedenken wegen der nahen grenze zu Pakistan und den
taeglichen meldungen in der zeitung ueber ueberfaelle. schliesslich
siegt die vernunft und wir fahren am naechsten tag den selben weg wie
wir gekommen sind zurueck.
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abends im millitaercamp werden wir
herzlich empfangen vom polizeioffizier, welcher uns in seinem iglu
uebernachten laesst. es ist herrlich warm in den ca 8kg schweren und 6
cm dicken militaerschlafsaecken. das radio quackt bbc london news ueber
langwelle: heute abend haben Moslem rebellen in srinangar einen
mannschaftstransporter der indischen armee angegriffen und 6 soldaten
getoetet und weitere 13 verletzt. die inder haben darauf 2 kampfcopter
bestueckt mit racketenwerfern losgeschickt...........
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Am andern morgen verabschieden wir
uns und fahren retour richtung baralach la. bald ist jedoch fertig, eine
bruecke ist eingestuerzt, der laster im bach und 2 andere welche
durchfahren wollten stecken fest. das militaer lacht sich ein ast wie
wir dort stehen und beraten wie wir trocken wohl rueber kommen und
offeriert uns fuer ein bisschen geld unsere bikes rueberzutragen. das
laesst uns der stolz dann doch nicht zu und wir entledigen uns von hosen,
socken und schuhe und steigen ins eiskalte wasser. zu zweit schaffen wir
es die bikes rueber zu bringen und nun sind wir die die lachen, die
soldaten werden ins wasser befohlen den laster anzuschieben.
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wieder
in manali geniessen wir den luxus den elekrizitaet so mit sich bringt.
ich dusche lange und ausgibig, was gibt es schoeneres als warmes wasser
und ein kaltes bier aus der hotelbar. unsere bikes haben schoen gelitten
die letze woche und es ist zeit die kette zu kuerzen. kein problem, eine
flex, ein glied herausnehmen und eines der mitgebrachten
kettenschloesser einsetzen-fertig. in dieser kleinen stadt gibt esjedoch
keine flex und die schwinge auzubauen ist zuviel arbeit, also von hand
das nietschloss auffeilen........
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